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Gartentipps

Der Weihnachtsbaum

Wieder geht ein Jahr zu Ende und Weihnachten steht vor der Tür.
Jetzt so kurz vor Weihnachten beginnt eine besinnliche Zeit. Im Garten ist nicht mehr viel zu tun…Viele machen sich jetzt Gedanken über den Weihnachtsbaum, der, spätestens am Heiligabend, unsere Wohnzimmer schmücken soll.

Die Tradition, einen Weihnachtsbaum aufzustellen, kommt ursprünglich aus Deutschland und hat sich auf der ganzen Welt verbreitet.
Der selbst im Winter grüne Baum verkörpert Lebenskraft, und darum glaubten Menschen früher, dass sie sich Gesundheit ins Haus holen, wenn sie es zu Weihnachten mit Grünem schmückten.
Anfangs konnten sich nur reiche Leute einen Weihnachtsbaum leisten. Alle anderen schmückten ihr Heim mit Zweigen von immergrünen Pflanzen wie z. B. Buchsbaum, Ilex oder Fichte, Kiefer und Tanne. Natürlich sind auch die etwas weniger betuchten Leute häufig durch das heimliche Abholzen im Wald zu einem Weihnachtsbaum gekommen. Als das überhandnahm, mussten die Waldbesitzer gegen die Plünderung ihrer Wälder vorgehen.
Die älteste Quelle, die einen Weihnachtsbaum erwähnt, stammt aus dem Jahr 1527 in Mainz. Zünfte und Vereine waren danach - außer den Waldbesitzern - die ersten, die sich einen Weihnachtsbaum leisten konnten und in ihren Häusern zu Weihnachten aufstellten. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden dann vermehrt Tannen- und Fichtenwälder angelegt, um den Bedarf in der Stadt zu decken. Heute werden Weihnachtsbäume nicht nur im heimischen Wohnzimmer, sondern auch an vielen öffentlichen Plätzen wie Rathäusern und Kirchen aufgestellt.

Anfangs wurde der Weihnachtsbaum noch nicht geschmückt, das Behängen mit Äpfeln hat seinen Ursprung in dem kirchlichen Brauch zu Weihnachten Paradiesspiele aufzuführen, denn der 24. Dezember war früher der liturgische Gedenktag von Adam und Eva. Der Apfel diente dabei als Zeichen der verbotenen Frucht vom Baum der Erkenntnis. Im Laufe der Jahre kamen dann Nüsse und Backwerk dazu. Deshalb wird der Baum in vielen Gegenden auch „Zuckerbaum“ genannt. Das Schmücken mit Glaskugeln ist erst seit der Mitte des 19. Jahrhunderts belegt. Man erzählt, dass die Idee, farbige Kugeln aus Glas für den Christbaum herzustellen, von einem armen Glasbläser stammt, der sich im Jahr 1847 die teuren Walnüsse und Äpfel nicht leisten konnte. Belegt ist diese Geschichte jedoch nicht.Die ersten Weihnachtsbäume waren noch nicht beleuchtet. Im 17. Jahrhundert schmückten adlige Familien ihren Baum jedoch mit Kerzen. Bienenwachs war teuer, und so kamen die einfachen Leute auf die Idee Talg in Walnusshälften zu gießen.Die Befestigung der Kerzen oder Talglämpchen erwies sich jedoch als schwierig. Erst 1867 wurde der erste Kerzenhalter für Christbäume patentiert, der sich mit einer Klemme befestigen ließ. Andere Halter zum Schrauben sowie Pendelmodelle die über die Zweige gehängt wurden, gab es zu dieser Zeit auch schon. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die elektrische Christbaumkerze erfunden. Seit den 1950er Jahren sind elektrische Kerzen aus Sicherheitsgründen immer mehr in Gebrauch. Doch nun zum Baum selber.

Ab Mitte Dezember werden die ersten Weihnachtsbäume zum Kauf angeboten.
Die Nordmanntanne (Abies nordmanniana) ist der Lieblingsbaum der Deutschen. Sie hält sich lange und hat einen kompakten Wuchs. Ihre Nadeln sind sattgrün und weich und pieksen deshalb nicht beim Schmücken. Allerding duftet dieser Baum nicht. Die preiswerte Rotfichte (Picea abies) dagegen hat diesen typischen „Weihnachtsbaumgeruch“. Die dunkelgrünen, leicht stechenden Nadeln sind nicht lange haltbar. Im warmen Wohnzimmer rieseln sie sehr schnell. Die Blaufichte (Picea parryana) dagegen duftet angenehm und hat blaugrüne Nadeln, die allerdings sehr spitz sind. In manchen Gegenden wird sie deshalb auch „Stech-Fichte“ genannt. Die silbrig-blaue Nobilistanne (Abies procera) verbreitet einen intensiven Duft nach Orangen und wird auch unter den Namen Edeltanne oder Silbertanne angeboten. Der Duft lässt sich verstärken, indem man die Harztaschen am Stamm mit einer Nadel ansticht. In manchen Gegenden Deutschlands findet sogar die Kiefer (Pinus silvestris) als Weihnachtbaum Verwendung.
Worauf sollte ich beim Kauf des Baumes achten? 
Am besten kauft man einen Weihnachtsbaum aus der eigenen Region, denn diese Bäume halten meist lange. Aus entfernten Wäldern geschlagene Bäume legen lange Strecken zurück bis sie verkauft werden. Das ist ökologisch nicht sinnvoll. Häufig kann man seinen Wunschbaum sogar auf dem Land selbst schlagen. Kauft man beim Händler, sollte man als Verbraucher darauf achten, dass der er alle gängigen Sorten und Größen im Sortiment hat und die Bäume aufgestellt präsentiert damit man sie von allen Seiten begutachten kann. Ihre Herkunft sollte bekannt sein.
Ein Baum von guter Qualität hat eine gleichmäßige Wuchsform, unverletzte Zweige und einen geraden Stamm mit glatter, gerader Schnittfläche. Am Glanz der Nadeln und einer nicht ausgetrockneten Schnittstelle erkennt man die Frische des Baumes. Der Weihnachtsbaum sollten frühestens zwei Wochen vor Weihnachten gekauft werden.
Hat man den Baum erworben, sollte er im Netz an einer sonnen- und windgeschützten Stelle im Freien oder in einer kühlen Garage gelagert werden. Damit er nicht austrocknet stellt man ihn in einen Eimer Wasser nachdem er zwei bis drei Zentimeter frisch angeschnitten wurde.Einen Tag vor dem Schmücken holt man den Weihnachtsbaum in die Wohnung denn er braucht Zeit, um seine Äste gleichmäßig waagerecht auszubreiten. Am besten montiert man ihn noch im Transportnetz in den Ständer und schneidet das Netz anschließend von unten nach oben auf.
Damit der Baum nicht zu schnell austrocknet und seine Nadeln verliert, muss man für eine ausreichende Wasserzufuhr sorgen. Bis zu zwei Liter braucht ein Baum von ca. zwei Metern Höhe täglich. Etwas Blumenfrisch-Pulver oder Zucker mit ins Wasser zu geben, hält den Baum länger frisch. Der Standort des Baumes sollte sich möglichst nicht direkt vor einem Heizkörper oder Kamin befinden. Wer beim Aufstellen und Schmücken Harz an die Hände bekommt, kann dies mit Baby- oder Pflegeöl entfernen.
Dann steht der Baum im vollen Glanz bis zum 6. Januar in unserem Wohnzimmer und nach dem „Plündern“ kann man ihn in Form von Tannenreisig zur Abdeckung empfindlicher Pflanzen im Garten weiter verwenden. Auch der Stamm kann noch lange Jahre Stangenbohnen und anderen Rankpflanzen als Stütze dienen. 

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